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Korn gilt neuerdings als cool. Plötzlich verkaufen Städter*innen das Bäuer*innen-Gesöff teuer. Dabei soll der Schnaps doch einfach nur knallen. Oder? Eine Verkostung.
Gerade noch war Gin im Trend, jetzt ist es Korn. Das Redaktionsteam wollte verstehen, was hinter dem Hype steckt – und hat sich durchs Sortiment getrunken: von teuer bis günstig, von Hamburg bis Berlin.
Platz 5: Elmendorf Korn H
Preis pro Liter: 68,00 €
Alkohol: 35 %
Geruch: Flüssigkleber
Aroma: Riecht nicht nur nach Uhu, schmeckt auch so ★ ☆ ☆ ☆ ☆
Abgang: Etwas besser: Pritt-Stift ★ ☆ ☆ ☆ ☆
Schüttel-Faktor: ★ ★ ★ ☆ ☆
Fazit: Kommt edel daher und weckt hohe Erwartungen, die er gnadenlos nicht erfüllt. 5 von 15 Sternen. Wir bleiben dann doch lieber beim Korn vom letzten Schützenfest.
Platz 4: 45er – Schwarzwälder Kornbrand
Preis pro Liter: 64,95 €
Alkohol: 45 %
Geruch: Bio-Mülltonne, die seit Tagen in der Sonne steht
Aroma: So ziemlich alles zwischen Zitrone und Vollkornbrot, aber irgendwie auch ganz geil ★ ★ ☆ ☆ ☆
Abgang: Brennt alles weg ★ ★ ★ ★ ☆
Schüttel-Faktor: ★ ★ ☆ ☆ ☆
Fazit: Riecht abstoßend, säuerlich vergoren. Ist so teuer, dass wir denken, das ist gewollt. Finden wir erstmal falsch, daher gibt’s 8 von 15 Sternen. Hat dafür aber am meisten Alkohol.
Platz 3: Vest Weizen
Preis pro Liter: 7,13 €
Alkohol: 34 %
Geruch: Kaum vorhanden.
Aroma: Schmeckt nach nichts. Auch okay. ★ ★ ★ ☆ ☆
Abgang: Wasser mit Bumms ★ ★ ☆ ☆ ☆
Schüttel-Faktor: ★ ★ ★ ★ ☆
Fazit: Ein klassischer Korn: unscheinbares Auftreten, sehr erschwinglich – und ganz schön gefährlich. Eine Flasche fürs Monatsende. 9 von 15 Sternen.
Platz 2: Echter Nordhäuser Doppelkorn
Preis pro Liter: 9,70 €
Alkohol: 38 %
Geruch: Desinfektionsmittel (stark)
Aroma: Frische Brombeere am Gaumen ★ ★ ★ ☆ ☆
Abgang: Ein bisschen Wodka Gorbatschow, ein bisschen Jelzin ★ ★ ★ ☆ ☆
Schüttel-Faktor: ★ ★ ★ ☆ ☆
Fazit: 9 von 15 Sternen kommen zusammen. Scharf im Geruch, lieblich im Geschmack. Zieht jedenfalls voll rein. Wir finden: solide.
Platz 1: Berliner Brandstifter
Preis pro Liter: 51,40 €
Alkohol: 38 %
Geruch: Ein Hauch von nichts, gewürzt mit Sagrotan und Pfefferminzbonbon.
Aroma: Facettenreich ★ ★ ★ ★ ☆
Abgang: Klassisch hart ★ ★ ★ ★ ☆
Schüttel-Faktor: ★ ★ ★ ☆ ☆
Fazit: Eigentlich zu hip: Punktabzug fürs handbeschriebene Etikett. Trotzdem insgesamt 11 von 15 Sternen. Er betäubt die Zunge, das mögen wir – und müssen gestehen: Auch Städter*innen machen guten Korn.
